Pflegebedürftig, aber gut informiert

Da es ein wichtiges Zukunftsthema behandelt, hier unkommentiert der Pressetext vom Projekt ibi, bei dem wir einer der Projektpartner sind:

Technische Entwicklungen ließen uns im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu einer Informationsgesellschaft werden. 93 Prozent der Österreicher verfügen über ein Mobiltelefon, viele davon bereits mit mobilem Internet, und können sich damit jederzeit über Neuigkeiten informieren. Anders sieht das bei pflegebedürftigen Menschen aus, die durch körperliche und teilweise auch mentale Einschränkungen oftmals nur einen erschwerten Zugang zu Informationen haben. Dabei handelt es sich speziell um die 80 Prozent der Pflegebedürftigen, die in keiner betreuten Einrichtung leben, sondern in ihrem Zuhause.

 

Um auch diesen Personen einen einfachen Informationszugang zu ermöglichen, wurde das Projekt ‚ibi – ich bin informiert‘ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Pflegebedürftigen wurden im Frühsommer 2013 die Anforderungen an ein entsprechendes System erhoben. Eva Reider von der Projektleitung Sozial Global: „Funktionen wie zB. die Erinnerung ans Trinken oder an Arzttermine, die Kommunikation mit Verwandten und Bekannten sowie Informationen über Veranstaltungen in der Wohnumgebung waren dabei von besonderer Bedeutung und stehen daher im Fokus der Entwicklung“.

 

Ein wesentliches Element der Entwicklungsarbeit des ibi-Systems ist die Art der Kommunikation, da diese zur Akzeptanz beiträgt. Diese ist speziell bei der weniger technikaffinen Gruppe der pflegebedürftigen, meist älteren Menschen von großer Bedeutung. Angezeigt wird das ibi-System, das auf einem Windows-Mini-PC aufgesetzt wird, daher auf einem handelsüblichen Fernsehgerät oder auf einem Tablet-PC. Sobald eine Information, wie beispielsweise die Erinnerung ans Trinken, gemeldet wird, schaltet das Fernsehgerät darauf um. Hier kommt das große Plus des Systems zum Vorschein: Die Nachrichten werden durch ein sprechendes Gesicht begleitet und von einer menschenähnlichen Stimme vorgetragen. Der sprechende Avatar vermittelt eine zurückhaltende, positive Ausstrahlung und soll dadurch über lange Zeit ein akzeptierter Begleiter für die Nutzer werden.

Damit die Benutzer Informationen aus ihrem Umfeld erhalten, wird das ibi-System Daten von der Open-Data Schnittstelle der Stadt Wien einspielen. So gibt es beispielsweise einen Veranstaltungsüberblick für die Nutzer, um die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Martin Morandell vom AIT Austrian Institute of Technology: „Neben den externen Informationen ist auch die Verbindung zu Verwandten oder Bekannten eine wichtige Komponente des geplanten Informationssystems. Dadurch wird es möglich sein, eine Nachricht per SMS an das ibi-System zu senden, die der Person durch den Avatar mittels Sprachausgabe vorgelesen wird.“

 

Möchten Sie oder ein Verwandter/Bekannter aktiv an der Entwicklung von ‚ibi – ich bin informiert‘ teilnehmen? Wir freuen uns auf technikinteressierte Personen über 60 Jahre für unseren Prototypentest im Februar 2014. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Frau Eva Reider von Sozial Global unter eva.reider@sozial-global.at oder 0676-89511302.

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